Es wird teuer………….. (August 2008)


Es ist mal wieder soweit.

Benzin, Gas, Strom, Bier und Toilettenpapier werden deutlich teurer. Und da der liebe Bürger sich gerade an die allgemeine Kostenexplosion gewöhnt hat, nutzt Vater Staat die Gelegenheit gleich aus, um uns seine Hand noch tiefer in die Tasche zu stecken. Es ist ein neuer Bußgeldkatalog in Planung, wonach im Jahre 2009 die Bußgelder deutlich, teils sogar um bis zu 80 % angehoben werden sollen.

Nein, nein, diese Erhöhung dient selbstverständlich nicht dazu dem Bürger noch mehr Geld abzuzocken….das ehrenwerte erklärte Ziel ist es, den Straßenverkehr noch sicherer zu machen. Nicht, dass die Unfallzahlen seit Jahren rückläufig sind und der Straßenverkehr schon deutlich sicherer geworden ist.

Natürlich sind 5.000 Verkehrstote deutlich zu viel, ob diese Zahl jedoch lediglich durch höhere Bußgelder verringert werden kann bleibt abzuwarten.

Nachfolgend ein paar geplante Bußgelderhöhungen, welche gerade für den sportlich ambitionierten Motorradfahrer von Interesse sein könnten:

Grundsätzlich ist beabsichtigt, die Bußgeldobergrenzen von aktuell 1.000,- € auf 2.000,- € und bei Alkohol und Drogenfahrten von 1.500,- € auf 3.000,- € zu erhöhen.

Geschwindigkeitsüberschreitungen werden im Schnitt um ca. 60 % teurer. Der Spitzenreiter bei den Geschwindigkeitsüberschreitungen ist ein 680,- € Bußgeld für mehr als 70 Km/h zu schnell…sollte zu schaffen sein.

Die Unterschreitungen des notwendigen Sicherheitsabstandes werden zwischen 60% und 80 % teurer, je nach Geschwindigkeit und Abstand. Je geringer der Abstand, desto höher die Geldbuße. Auf Platz eins ist hier die 400,- € Geldbuße für eine Abstandsunterschreitung von mehr als 1/10 vom halben Tacho bei über 130 Km/h.

Ständiges Linksfahren kostet im kommenden Jahr satte 80,- €, statt wie bisher 40,- €, da fährt man doch gern auf der rechten Spur den Schläfern  hinterher.

Ein Überholmanöver, bei welchem ein anderer Verkehrsteilnehmer gefährdet wurde, kostete bislang 50,- €. Ab 2009 schlägt dieses mit 100,- € zu Buche. Ebenso verdoppeln sich die Kosten für die Missachtung eines Überholverbotes von bislang 75,- € auf 150,- €.

Illegale Kfz-Rennen kosteten den Veranstalter bislang 200,- €, den Teilnehmer 150,- €.

Ab 2009 werden für den Veranstalter 500,- € und den Teilnehmer 400,- € fällig. Illegale Kfz-Rennen machen daher irgendwie keinen Sinn. Bei legalen Kfz-Rennen kriegt der Veranstalter das Geld, was der Teilnehmer zahlt, wobei das Startgeld meist deutlich unter der jeweiligen Geldbuße liegen dürfte. Wer dem Staat also keine Einnahmen gönnt  und gleichzeitig den Rennsport unterstützen will, fährt nur noch legale Kfz-Rennen.

Die ganz Eiligen, welche z.B. durch das Umfahren eines Bahnüberganges wertvolle Zeit zu sparen versuchten, sofern diesen anlässlich der herannahenden Bahn  überhaupt noch welche davon verblieb, wurden mit 450,- € zur Kasse gebeten, wenn sie die Begegnung mit der Bahn überlebt haben. Im Jahre 2009 riskieren diese Idioten noch immer ihr Leben und künftig ein Bußgeld von 700,- €.

Auch die farbenblinden Mitbürger wurden bei der geplanten Bußgelderhöhung nicht gänzlich außer Acht gelassen. Das Überfahren einer roten Ampel soll 90,- € statt bisher 50,- € kosten, sofern diese weniger als eine Sekunde auf ROT stand. Bei mehr als einer Sekunde Rotlicht kostet es nun 200,- € statt 125,- € Kommt eine Gefährdung hinzu erhöhen sich die Kosten von 200,- € auf 320,- € und, wenn aus der Gefährdung eine Sachbeschädigung wird, werden ab 2009 360,-€ fällig.

Die vorstehenden Geldbußen können im Übrigen noch mit einem 50%igem Aufschlag versehen werden, wenn dem Delinquenten ein Vorsatz anlässlich seines Verkehrsvergehens nachgewiesen werden kann.

Selbstverständlich werden auch andere Bußgeldtatbestände mit höheren Bußgeldern belegt, die vorstehend beschriebenen sind lediglich ein kleiner Auszug.

Es bliebe zu hoffen, dass das erklärte Ziel mit dieser enormen Erhöhung der Bußgelder auch erreicht werden kann. Und wenn das Berliner Kasperle-Theater schon einmal dabei ist, den Straßenverkehr sicherer zu machen, wäre es doch nur Konsequent, wenn die abkassierten Bußgelder z.B. dazu verwendet würden Leitplankenpfosten zu Polstern oder Bitumenflecken zu beseitigen, denn ein nicht unerheblicher Teil der Verkehrstoten stammt mit Sicherheit aus unseren Reihen.

Naja, tatsächlich werden die Gelder wohl eher für unnützen Kram wie z.B. noch mehr Radarpistolen oder andere lustige Verkehrsüberwachungssysteme zum Fenster rausgeschmissen um damit letzten Endes noch effektiver abkassieren zu können.

Ich hege doch langsam leichte Zweifel, ob es dem Staat tatsächlich auf die Sicherheit des Bürgers ankommt, ist es doch viel gefährlicher zur Nachtzeit durch bestimmte Stadtteile einiger Großstädte zu laufen, als z.B. freihändig mit 240 Sachen und geschlossenen Augen über die Autobahn zu fahren.

Das mit der Autobahn ist halt nur ein wenig teurer……

See you…………..